Terpen Entourage Effekt

Der Begriff Entourage-Effekt und die Entdeckung dieses Phänomens stammen aus der Cannabis-Forschung. Er besagt, dass ein Gemisch natürlicher Inhaltsstoffe einer Pflanze für den Anwender zu einem besseren Effekt führt als einzelne, isolierte Verbindungen. Hier spricht man auch vom „Vollspektrum für vollen Terpen Entourage-Effekt„.

Am konkreten Beispiel Cannabis bedeutet das, dass sogenannte Vollspektrum CBD Produkte häufig eine höhere Aktivität aufweisen als CBD Isolat. Das machen sich immer mehr Anwender zunutze, Vollspektrum CBD Öl wird also immer beliebter.

Das Wort Entourage stammt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie Umfeld oder Umgebung. Damit ist der Sinn des Begriffes gut umschrieben. Eine pflanzliche Verbindung funktioniert in ihrem „natürlichen“ Umfeld am besten. Genau so, wie es eben auch in der Natur vorkommt. Gewissermaßen federführend beim Entourage Effekt sind bestimmte Verbindungen in der Hanfpflanze, sog. Terpene.

Man kennt den Entourage Effekt auch von anderen Heilpflanzen, z. B. dem Johanniskraut, das in der Alternativmedizin gegen leichte und mittelschwere Depressionen eingesetzt wird.

Der beliebteste Inhaltsstoff von Hanf ist zweifelsohne Cannabidiol, kurz CBD. Weltweit bei Anwendern geschätzt  ist dieses Cannabinoid wegen der oft erwähnten günstigen Effekte auf Körper und Geist, die völlig ohne psychoaktive Nebenwirkungen auskommen. Groß ist daher die Auswahl an natürlichen CBD Extrakten, die auf reinem Cannabidiol basieren. Dieses wird industriell aus der Hanfpflanze gewonnen und zu CBD Öl, CBD Liquid oder zu CBD Kosmetik verarbeitet.

Wer sich genauer mit dem Thema beschäftigt weiß aber, dass die Hanfpflanze über 600 verschiedene Inhaltsstoffe besitzt. Die bekanntesten Vertreter davon sind:

Vor allem CBD Tropfen und CBD Spray sind überaus beliebt, sie enthalten Cannabidiol in Reinform und sind leicht anzuwenden. Vollspektrum Öl hingegen enthält die ganze Bandbreite der natürlichen Inhaltsstoffe von Cannabis. CBD ist zwar auch hier die wichtigste Zutat, im „Gesamtpaket“ berichten Nutzer aber regelmäßig über einen besseren Effekt der Vollspektrum Produkte.

Wenn also die „natürlichen Zutaten“ von Hanf in ihrer Gesamtheit vorliegen, profitieren Nutzer offenbar davon.

Gleich vorweg: Auch reine und isolierte CBD Produkte bringen hervorragende Eigenschaften mit sich und entfalten ihre positiven Eigenschaften. Zudem existieren viele Erfahrungsberichte von zufriedenen Anwendern.

Trotzdem gibt es einen Unterschied, wenn man nicht auf den vollen Terpen Entourage Effekt durch Vollspektrum setzt:

• Das Produkt entspricht nicht der hundertprozentig natürlichen Zusammensetzung, bei einem Vollspektrum Öl ist man einfach „näher am Original der Natur“
• Um denselben Effekt zu erreichen, braucht man meistens eine größere Menge des CBD Isolates
• In isoliertem CBD Öl fehlen wertvolle Inhaltsstoffe wie essenzielle Fettsäuren, Mineralstoffe, Vitamine, Terpene etc.

Den Begriff „Terpene“ kennt vermutlich längst nicht jeder, ihren Geruch aber wahrscheinlich schon. Denn die organischen Verbindungen sind es, die zu dem charakteristischen Duft von Hanf führen. Es sind also weder THC noch CBD, die diesen aromatischen Geruch verbreiten. Und ihnen verdankt man höchstwahrscheinlich auch den Entourage Effekt.

Es handelt sich bei Terpenen um pflanzliche Botenstoffe, die aber auch in tierischen bzw. menschlichen Zellen nachweisbar sind. Sie werden von manchen Biochemikern auch als Terpenoide bezeichnet und kommen beim Menschen zum Beispiel in Form des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen vor. Dort sind sie u. a. für die Fruchtbarkeit und die Ausprägung der weiblichen Geschlechtsmerkmale zuständig.

Auch in der Cannabispflanze übernehmen Terpene eine Reihe unverzichtbarer Aufgaben, wie z. B.:

• Kommunikation mit der Umwelt
• Anlocken von Insekten (für die Bestäubung)
• Schädlingsabwehr

Über 600 Verbindungen sind in der Hanfpflanze enthalten. Davon entfallen rund 200 auf die Gruppen der Terpene. Man kann sie sich als ölige Flüssigkeiten vorstellen. Wichtige Vertreter von ihnen heißen z. B.:

• Linalool
• Limonen
• Alpha-Pinen
• Mycren
• Beta-Caryophyllen

Sie sind in der Pflanze selbst nachweisbar, werden aber auch von Drüsenhärchen an die Umgebung abgegeben. Der größten Anteil von bis zu 60 Prozent entfällt auf Mycren. 

Auch hier sind die Einzelheiten noch Gegenstand aktueller Forschungen. Als relativ wahrscheinlich gelten aber die folgenden Mechanismen:

• Terpene stärken direkt die Interaktion von CBD mit dem Organismus und steigern so deren Wirksamkeit
• Nebenwirkungen von CBD – ohnehin schon selten und mild – werden durch Terpene vermutlich zusätzlich reduziert
• Sowohl die Aufnahme also auch die Verfügbarkeit des CBD wird durch Terpene gesteigert

Die Hanfpflanze ist das mit Abstand bekannteste, jedoch nicht einzige Beispiel für den Entourage Effekt. Botaniker sind sich sicher, dass er bei einer Vielzahl an Pflanzen auftritt. Bei welchen allen muss erst noch erforscht werden. Bekannt ist der Entourage Effekt aber z. B. von Hopfen und – wie bereits erwähnt – Johanniskraut.